von Christin Kirchner
Ich glaube, als Künstler/in wird man im Allgemeinen sehr oft danach gefragt, was einen inspiriert. Mittlerweile ist es so, dass ich in Dauerinspiration lebe, weil mich meine eigene Kunst permanent umgibt. Manchmal sitze ich in meinem Atelier und schaue ewig meine Kunstwerke an. Alleine dabei entstehen so viele neue Ideen und Gedanken. Und je mehr ich male, umso inspirierter werde ich. Aber auch in der Natur, im Alltag und überall, wo ich Farben sehe, erfahre ich eine tiefe Inspiration.
Ich habe es vor vielen Jahren, um genau zu sein vor 30 Jahren, mit Aquarellmalerei versucht. Aber jeder, der/die mich kennt, merkt sofort, dass das nicht zu mir passt. Ich brauche Platz und möchte mir nicht jeden Pinselstrich genauestens überlegen. Ich möchte Gefühle sprechen lassen, und zwar nicht nur die ganz Leisen. Aquarellmalerei ist schön, sanft und kann sicher noch mehr, als ich erfahren habe. Aber für meine authentische Art zu malen ist sie zu unflexibel.
Genau das ist einer der Gründe, warum irgendwann ganz natürlich die Farbe auf großen Flächen aus mir heraus wollte. Ich habe diese Energie sehr stark wahrgenommen, die raus wollte. Aquarell und auch Ölfarben hätten mir nicht das geben können, was ich brauchte. Wild, laut, bunt und groß.
Und dann waren da noch Künstler, die mich schon sehr früh faszinierten. Wasily Kandinsky, Joan Miró und Hundertwasser haben mich mit Ihren kraftvollen Farben inspiriert. Dabei muss ich ehrlich dazu sagen, dass ich mich tiefer mit diesen Künstlern befasst habe - ich fand einfach nur toll, was sie malten. Abstrakt zu malen bedeutet für mich dabei Freiheit in ihrer schönsten Form. Abstrakt gibt nicht vor, abstrakt erlaubt. Die abstrakte Kunst ist also frei vom Gegenständlichen.
Ich möchte dem Denken eine Richtung geben.
Gleichzeitig ist es mir ein besonderes Anliegen, immer wieder Ordnung ins Chaos zu bringen. Durch meine eigene Bandbreite an Gefühlen, die mich während des gesamten Prozesses begleiten, entsteht eine Dynamik, die es dem Betrachter/der Betrachterin ermöglicht, eigene Prozesse zu erkennen und zu verstehen. Ich wünsche mir, dass man sich durch meine Kunst erfährt. Ich möchte aufmerksam machen auf die eigenen Gefühle, das eigene Bewusstsein. Ein Kunstwerk spricht ein ganzes Leben. Und es wird helfen, so wie es mir geholfen hat - zu erkennen.
Diese Losgelöstheit, die ich beim Malen erfahre, ist für mich die absolute Freiheit in meinem Ausdruck. Und gleichzeitig kann ich damit auch andere anregen, sich selbst zu erkennen.
Die Farben waren und sind mein Befreiungsschlag. Mein Leben war in den ersten 36 Jahren ein Wechsel zwischen Angepasstheit und Rebellion. Mit 36 hat mein Leben durch Bewusstsein und klare Werte eine neue Ausrichtung bekommen.
Und nun bin ich sehr konkret geworden. Meine neue Serie "I AM..." gibt mir noch mehr Möglichkeiten, meine Botschaften offensiver und authentischer in die Welt zu bringen. Die Vereinigung zwischen Abstraktion im Hintergrund und Klarheit im Vordergrund bringt es auf den Punkt. Und tatsächlich bin ich in dieser Serie, was die Farben angeht, etwas zurückhaltender geworden. Hier geht es vor allem um die Botschaft, die erinnern, anregen und inspirieren soll.
Ich freue mich riesig, diese neue Serie, die bislang aus 5 Werken besteht, bei meiner kommenden Vernissage am 2. Mai zeigen zu können. Ich bin mir sicher, dass noch viele weitere Werke folgen werden. Das Schöne daran ist, dass ich etwas, das ich sonst eher nicht tue, umsetzen möchte. Diese Serie ermöglicht es mir, noch besser konkrete Wünsche umzusetzen. Schreib mir gerne, wenn du eine bestimmte Botschaft, eine Intention oder einen Wert jeden Tag bei dir an der Wand sehen möchtest!
An welche Intention oder welchen Wert möchtest du täglich erinnert werden, um deine beste und authentischste Version von dir selbst zu werden?
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